Häufige Fragen zum Thema Sonnenschutz

Wer benötigt Sonnenschutz?
Welchen Sonnenschutz sollte ich verwenden?
Wann sollte ich Sonnenschutzmittel verwenden?
Wie viel und häufig sollte ich Sonnenschutzmittel verwenden?
Breitspektrum-Sonnenschutz – Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?
Sind Sonnenschutzmittel sicher?
Welches Sonnenschutzmittel ist für mich richtig?
Ist ein hoher Lichtschutzfaktor besser als ein niedriger?
Sind Sonnensprays sicher?
Kann ich die Sonnencreme vom letzten Jahr verwenden?
Kommt es unter Verwendung von Sonnenschutzmittel zu weniger Aufnahme an Vitamin D?
Wie behandle ich einen Sonnenbrand?
Können sich Sonnenschutzmittel negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken?

Wer benötigt Sonnenschutz?

Jeder. Alle Menschen, unabhängig von Ihrer Hautfarbe können Hautkrebs bekommen. In Deutschland werden jährlich mehr als 875.000 Menschen aufgrund einer Hautkrebserkrankung behandelt. Eine Vielzahl davon ist auf eine übermäßige Sonnenbestrahlung zurückzuführen, der Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. (Quelle: Deutsche Krebshilfe)

Welchen Sonnenschutz sollte ich verwenden?

Bei der Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels wird empfohlen auf folgendes zu achten:

  • Breitspektrum-Sonnenschutz (Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen)
  • Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 oder höher
  • Wasserbeständigkeit

Ein Sonnenschutzmittel mit den genannten Eigenschaften hilft dabei, Ihre Haut vor Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs zu schützen. Allerdings können auch Sonnenschutzmittel keinen vollständigen Schutz garantieren. Um Ihre Haut zu schützen und Hautkrebs früh zu erkennen empfehlen Dermatologen:

  • Das Sonnenschutzmittel großzügig auftragen. Unabhängig vom Hauttyp eine wasserbeständig Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 verwenden. Breitspektrum-Sonnenschutz mit Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen verwenden. Die Sonnencreme sollte etwa alle zwei Stunden neu aufgetragen werden. Um den Schutz aufrechtzuerhalten, ist speziell nach dem Baden eine Erneuerung zu empfehlen.
  • Ziehen Sie wenn möglich schützende Kleidung an, wie langärmlige T-Shirts und Hosen. Schützen Sie ihre Augen und die empfindliche Hautpartie um die Augen mit einer Sonnenbrille. Tragen Sie einen breitkrempigen Hut, der auch die Ohren und den Nacken bedeckt.
  • Suchen Sie schattige Orte auf. Die Strahlen der Sonne sind am stärksten zwischen 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Während dieser Zeit fällt auf das Ihr eigner Schatten kürzer als Sie selbst ist. Halten Sie sich nun im Schatten oder Drinnen auf.
  • Seien Sie besonders vorsichtig in der Nähe von Wasser, Schnee und Sand. Hier können die Sonnenstrahlen reflektiert werden, dadurch steigt die Gefahr einen Sonnenbrand zu bekommen.
  • Nehmen Sie Vitamin D durch eine gesunde und ausgewogene Nahrung auf. Falls ein nachweislicher Vitamin D Mangel besteht, kann dieses mit Nahrungsergänzungsmittel supplementiert werden. Vitamin D Präparate sollten nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Eine falsche oder überhöhte Dosierung kann sich gesundheitsgefährdend auswirken.
  • Vermeiden Sie Solarium Besuche. Nicht nur das UV-Licht der Sonne, auch das künstliche UV-Licht im Solarium kann Hautkrebs und vorzeitige Faltenbildung fördern. Wenn Sie nicht auf eine gebräunte Haut verzichten möchten können Sie beispielsweise auf Selbstbräuner ausweichen. Verwenden Sie auch dann weiterhin eine Sonnencreme.
  • Untersuchen Sie regelmäßig ihre Haut. Wenn Sie bemerken, dass sich Hautstellen verändern, Leberflecken und Muttermale sich vergrößern oder Blutungen auftreten, klären Sie dass mit einem Dermatologen ab. Wird Hautkrebs früh erkannt gibt es sehr gute Heilungschancen.

Wann sollte ich Sonnenschutzmittel verwenden?

Jeden Tag wenn Sie sich im Freien aufhalten. Auch an bewölkten Tagen gelangen bis zu 80% der UV-Strahlen in unsere Haut. Schnee, Sand und Wasser erhöhen dabei den Bedarf an Sonnencreme, da sie die Sonnenstrahlen reflektieren und damit verstärken. Allgemein gibt die Sonne das ganze Jahr über schädliche UV-Strahlen ab, die Stärke der Sonnenstrahlen ist dabei regional sehr unterschiedlich. Am besten orientieren Sie sich am lokalen UV-Index, um genau einzuschätzen welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Wie viel und häufig sollte ich Sonnenschutzmittel verwenden?

Verwenden Sie Sonnenschutzmittel großzügig auf allen Körperstellen, die nicht durch Kleidung bedeckt sein werden. Achten Sie besonders darauf, ob Gesicht, Ohren, Arme und Hände durch Kleidung geschützt werden. Wenn nicht, dann sollten diese Stellen eingecremt werden. Die meisten Menschen verwenden nur 25-50% der empfohlenen Menge an Sonnenschutzmittel. Seien Sie also großzügig. 30 bis 40 ml Sonnencreme reicht etwa für eine komplette Einreibung von Kopf bis Fuß. Nur dann erzielt man den vollen Schutz mit dem angegebenen LSF. Tragen Sie die Sonnencreme schon auf, bevor Sie in die Sonne gehen. 15 Minuten sind hier ein guter Richtwert. Hautkrebs kann sich natürlich auch auf den Lippen bilden. Um Ihre Lippen zu schützen tragen Sie einen Lippenbalsam oder Lippenstift mit Sonnenschutzmittel auf. Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 30 oder mehr betragen. Das Eincremen sollte etwa alle 2 Stunden wiederholt werden, nach dem Schwimmen oder übermäßigem Schwitzen auch häufiger. Beachten Sie dabei auch die Herstellerangaben auf der Flasche.

Breitspektrum-Sonnenschutz – Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?

Das Sonnenlicht besteht aus zwei Arten von schädlichen Strahlen, die auf die Erdoberfläche treffen – UV-A (UVA) und UV-B (UVB) Strahlen. Eine Übermäßige Aussetzung dieser Strahlen kann zu Hautkrebs führen. Weitere Risiken von UVA- und UVB-Strahlen sind:

  • UVA-Strahlen lassen die Haut schneller altern, dass kann zu vorzeitige Faltenbildung und Altersflecken kommen. Außerdem haben sie eine kurzfristig pigmentbildende Wirkung (Sonnenbräune) und können indirekte DNA-Schäden und Melanome verursachen. UVA-Strahlen durchdringen Glas und transparente Kunststoffe.
  • UVB-Strahlen sind die Hauptursache für Sonnenbrand. Sie sind aber auch für die Bildung von Vitamin D verantwortlich und werden für therapeutische Zwecke genutzt. Auf Meereshöhe ist der Anteil an UVB-Strahlen geringer als im Hochgebirge. Bereits normales Fensterglas ist für diese und kürzere UV-Strahlen nicht mehr durchlässig.

Natürliche und künstliche UV-Strahlen aus Sonne und Solarien sind der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat daher 2009 die UV-Strahlung in die höchste Krebsrisikogruppe eingeordnet. Genau betrachtet gibt es also keinen sicheren Weg sich zu bräunen. Jedes Mal wenn Sie sich bräunen beschädigen Sie die Haut und beschleunigen damit deren Alterung und erhöhen das Risiko für alle Arten von Hautkrebs.

Sind Sonnenschutzmittel sicher?

Verwendung von Sonnenschutzmitteln, das Aufhalten im Schatten und Tragen von schützender Kleidung sind wichtige Verhaltensweisen um das Hautkrebsrisiko zu reduzieren. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verwendung von Sonnenschutzmittel dazu beiträgt, kurzfristige und langfristige Schäden an der Haut durch Sonnenstrahlen zu minimieren. Die Vorteile zur Verhinderung von Hautkrebs und Sonnenbrand überwiegen dem nicht nachgewiesenen Einfluss von toxischen Inhaltsstoffen in Sonnenschutzmitteln auf die menschliche Gesundheit.

Welches Sonnenschutzmittel ist für mich richtig?

Stellen Sie sicher, dass das Sonnenschutzmittel Breitspektrum-Sonnenschutz (Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen) bietet, einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 hat und Wasserfest ist. Um den genauen Lichtschutzfaktor auszuwählen, hilft es den persönlichen Hauttyp zu kennen und den lokalen UV-Index abzufragen. Aus diesen Informationen lässt sich dann der individuell optimale LSF ermitteln. Ein Sonnenschutzmittel sollte aber vor allem regelmäßig und in einer ausreichenden Menge aufgetragen werden. Nur dann erzielt man den vollen Schutz mit dem angegebenen LSF.

Im Grunde ist die Art von Sonnencreme, die Sie wählen eine Frage des persönlichen Geschmacks und kann variieren je nach dem welchen Körperbereich Sie schützen möchten. Verfügbar sind Sonnenschutzmittel als Lotions, Cremes, Gele, Salben, Wachsstifte und Sprays.

  • Sonnencremes eignen sich besonders für trockene Haut und das Gesicht
  • Sonnengele lassen sich gut auf haarige Körperstellen anwenden, wie beispielsweise der Kopfhaut, oder behaarter Brust und Bart beim Mann.
  • Sonnensticks werden bevorzugt für die Augen- und Mundpartie verwendet
  • Sonnensprays werden gerne von Eltern verwendet, da Sie sich einfacher bei Kindern anwenden lassen. Männer können es auch gut bei einer Glatze für die Kopfhaut verwenden.

Stellen Sie vor allem sicher die Sonnenschutzmittel in einer ausreichenden Menge aufzutragen, damit die gesamte Körperoberfläche gründlich bedeckt ist. Ein Einatmen von diesen Produkten und auch eine Anwendung in der Nähe von offenem Feuer sollte unterlassen werden.

Es gibt auch Sonnenschutzmittel für bestimmte Zwecke, wie zum Beispiel für empfindliche Haut, Babys oder Sport.

Unabhängig davon für welche Sonnencreme Sie sich entscheiden, wenden Sie das Produkt großzügig an, um den angegebenen UV-Schutz zu erreichen.

Ist ein hoher Lichtschutzfaktor besser als ein niedriger?

Dermatologen empfehlen die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Dadurch werden 97% der Sonnenstrahlen geblockt. Zwar blockieren Sonnencremes mit höherem LSF auch etwas mehr von den Sonnenstrahlen, aber kein Sonnenschutzmittel kann Sonnenstrahlen zu 100% blocken. Die Wirkungszeit von Produkten mit hohem LSF unterscheiden sich nicht von denen mit einem niedrigen LSF. Wenn Sie im Freien sind sollte die Anwendung etwa alle zwei Stunden wiederholt werden, auch an bewölkten Tagen. Nach dem Schwimmen und vermehrten Schwitzen gilt es ebenfalls das Sonnenschutzmittel neu aufzutragen.

Sind Sonnensprays sicher?

Bei Sonnensprays besteht die Möglichkeit des zufälligen Einatmens, inwieweit das eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt wird noch untersucht. Die Schwierigkeit bei Sonnensprays ist die richtige Dosierung, um zu wissen, wann Sie genug Sonnenschutzmittel aufgetragen haben. Das kann dazu führen, dass nicht alle Bereiche des Körpers, die der Sonne ausgesetzt werden, genügend abgedeckt werden.

Sprühen Sie Sonnencreme nicht direkt in das Gesicht oder in der Nähe vom Mund. Sprühen Sie eine ausreichende Menge in die Hand und wenden es dann im Gesicht an. Bei der Anwendung von Sonnensprays bei Kindern, gilt es sich der Windrichtung bewusst zu machen, um ein Einatmen zu vermeiden.

Kann ich die Sonnencreme vom letzten Jahr verwenden?

Dermatologen empfehlen nicht nur im Sommer eine Sonnencreme zu verwenden, sondern jeden Tag an dem Sie sich im freien aufhalten. Wenn Sie Sonnenschutzmittel regelmäßig und in ausreichender Menge verwenden, wird eine Flasche nicht lange halten. Haben Sie dennoch eine angebrochene Flasche Sonnencreme, die für einige Zeit nicht verwendet wurde, gilt folgendes zu beachten:

  • Sonnencremes sind ungeöffnet mindestens 30 Monate lang haltbar, sofern kein anderes Verfallsdatum angegeben ist.
  • Beachten Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Flasche. Ist das Verfallsdatum abgelaufen werfen Sie die Sonnencreme weg.
  • Kaufen Sie ein Sonnenschutzmittel ohne Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums, dann notieren Sie das Kaufdatum auf die Flasche, somit wissen Sie wann Sie die Sonnencreme entsorgen sollten.
  • Achten Sie auf Zeichen des Verderbs wie einen unangenehmen Geruch, eine veränderte oder ungleichmäßige Konsistenz oder Verfärbungen.
  • Es empfiehlt sich, nach Anbruch des Produkts das Öffnungsdatum auf der Verpackung zu vermerken und diese dunkel und kühl zu lagern. Wärme, Luftzutritt und Verunreinigungen verkürzen die Haltbarkeitsdauer.

Kommt es unter Verwendung von Sonnenschutzmittel zu weniger Aufnahme an Vitamin D?

Sonnenschutzmittel kann die Produktion von Vitamin D der Haut verringern. Wenn Sie unter Vitamin D Mangel leiden, sollten Sie die Möglichkeiten zur Aufnahme von Vitamin D mit Ihrem Arzt besprechen. Viele Menschen haben einen Vitamin D Mangel und können diesen mit einer abgestimmten Ernährung oder der Supplementierung von Nahrungsergänzungsmitteln, wie beispielsweise Vitamin-Präparaten ausgleichen. Es gibt also ausreichend Möglichkeiten Vitamin D aufzunehmen ohne ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs einzugehen.

Wie behandle ich einen Sonnenbrand?

Wenn Sie einen Sonnenbrand haben, ist es wichtig diesen so schnell wie möglich zu behandeln und eine weitere Aussetzung der Sonnenstrahlen zu stoppen. Zur Behandlung von Sonnenbränden wird empfohlen:

  • Kühle Bäder um die Hitze zu reduzieren
  • Feuchtigkeitscreme zur Linderung der Beschwerden, die durch Trockenheit verursacht werden. Sobald Sie aus der Badewanne kommen, trocknen Sie sich vorsichtig selbst ab, aber lassen noch ein wenig Wasser auf der Haut. Nun verwenden Sie die Feuchtigkeitscreme um das Wasser auf der Haut zu binden.
  • Hydrocortison-Creme kann helfen die Beschwerden zu lindern und ist Rezeptfrei erhältlich
  • Aspirin oder Ibuprofen können dazu beitragen, Schwellungen, Rötungen und Unwohlsein zu reduzieren
  • Trinken Sie vermehrt Wasser. Ein Sonnenbrand zieht Feuchtigkeit aus dem Körper auf die Hautoberfläche. Dem Körper muss mehr Wasser zugeführt werden, um das Austrocknen zu verhindern.
  • Verwenden Sie keinesfalls „-cain“ Produkte, wie Beispielsweise Benzocain.

Kommt es zur Bildung von Blasen auf der Hautoberfläche, haben Sie einen Sonnenbrand zweiten Grades. Dermatologen empfehlen folgende Behandlung:

  • Lassen Sie die Blasen unberührt, denn sie helfen ihre Haut zu heilen und schützen vor Infektionen
  • Bedecken die Blasen einen großen Bereich, wie zum Beispiel den gesamten Rücken oder Sie haben Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber, dann suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Bei jedem Sonnenbrand sollten Sie die Sonne meiden, während Ihre Haut heilt. Wenn Sie ins Freie gehen, bedecken Sie den Sonnenbrand mit Kleidung.

Können sich Sonnenschutzmittel negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken?

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des National Institute of Health (NIH) legt nah, dass die Exposition gegenüber bestimmten Benzophenon (BP) ultravioletter Strahlungs-Filter, die in Sonnenschutzmitteln und anderen Körperpflegeprodukten enthalten sind, mit der Unfruchtbarkeit bei Männern verbunden sein können. Ein direkter Zusammenhang wurde aber nicht nachgewiesen. Die NIH-Studie ist nicht ausreichend um eine befriedigende Schlussfolgerung aus dem Ergebnis zu ziehen. Hier ist weitergehende Forschung zu der Thematik notwendig.

Um sich vor den schädlichen Sonnenstrahlen zu schützen, ist es wichtig, sich möglichst im Schatten aufzuhalten, schützende Kleidung zu tragen und ein Sonnenschutzmittel mit Breitspektrum-Schutz und mindestens LSF 30 zu verwenden. Männer die von Fruchtbarkeits-Problemen betroffen sind, sollten mit ihrem Dermatologen über die Wahl eines Sonnenschutzmittels ohne BP-Filter sprechen.

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